Aufgrund unserer Orientierung am humanistischen Menschenbild C.R. Rogers ist selbst bestimmtes Wohnen ein wesentliches Merkmal unserer Einrichtung.
Selbstbestimmtes wohnen heißt, individuelle Gestaltung des Wohnumfeldes und Bestimmung des Hilfebedarfs durch den Bewohner selbst. Den Bewohnern stehen bei diesen Entscheidungen die
Mitarbeiter der Einrichtung beratend zur Seite. Hierbei wird Förderung als ein Angebot verstanden, welches der Bewohner annehmen, aber auch ablehnen kann. Der Bewohner bestimmt die
Geschwindigkeit seiner Entwicklung, und damit auch seiner Förderung, selbst. Die pädagogische Aufgabe des Fachpersonals besteht darin, die Bewohner durch Anregung und Unterstützung auf diesem Weg
zu begleiten. Die Rolle des Mitarbeiters ist die des kongruenten, emphatisch akzeptierenden Begleiters. Das heißt nicht, dass der pädagogische Mitarbeiter eine passive Rolle einnimmt. Er macht
dem Hilfebedarf des Betroffenen entsprechende pädagogische Angebote, die auf eine ganzheitliche Förderung des Bewohners abzielt.
Diese pädagogische Haltung drückt sich auch im Empowerment-Konzept aus. Der Grundgedanke des Empowerment-Konzepts ist die Stärkung von Menschen, die sich in einer machtlosen Situation befinden.
Unter Stärkung ist dabei das Entdecken, Bewusstwerden, Fördern und Entwickeln von Ressourcen / Fähigkeiten gemeint. Das Empowerment-Konzept sieht den Menschen mit Behinderung nicht als
defizitäres Objekt, sondern stellt dessen individuelle Stärken, Fähigkeiten und Potentiale in den Mittelpunkt der Betrachtungsweise.